Über die Veranstaltung in Altensteig vom 26.08.13 wurde ausführlich berichtet, was sicher zur Meinungsbildung in der Öffentlichkeit beitragen wird. Zu kurz gekommen sind in der Berichterstattung, die am Ende der Veranstaltung besprochenen Strukturvorschläge, die im Wesentlichen darauf abzielen, die beiden Krankenhäuser zu erhalten, mit dem Ziel, die Grundversorgung der Bevölkerung zu tragbaren Kosten zu gewährleisten. Notwendig dazu wäre, die Hausaufgaben zu machen und die selbstverschuldeten Defizite zu reduzieren.
Möglich wäre dies:
a) Durch eine eigene kaufmännische Geschäftsführung unserer beiden Häuser, mit dem vorrangigen Ziel, die internen Abläufe zu verbessern, Doppelstrukturen abzubauen, ohne zusätzliche Belastung der Belegschaft.
b) Hilfreich wäre dafür ein Wirtschaftsausschuss unter Beteiligung fachkundiger Mitarbeiter der Verwaltung, fachkundiger Kreisräte, außerhalb des Aufsichtsrats, und in der Wirtschaft erfolgreicher Persönlichkeiten.
c) Ein Investitionsausschuss, der im Vorfeld von der Verwaltung geplante Investitionen überprüft und die Umsetzung steuert. Personenkreis wie vor.
d) Überführung der Servicegesellschaft in eine echte Privatisierung durch Vermietung oder Verkauf der neu erbauten Immobilie.
Die Kritik von Dr. Berenfeld am Krankenhaus war sehr detailliert vorgetragen. Besser wäre, sich mit der Kritik auseinanderzusetzen, als pauschale Schelte zu betreiben.
Das Thema einhäusiges Krankenhaus muss sehr sorgfältig abgewogen werden. Zum einen darf es nicht zu einem Schnellschuss kommen, wie nach dem Oberender-Gutachten, bezüglich Fusion, mit ihren fatalen Folgen. Zum anderen muss gründlich untersucht werden, ob ein einhäusiges Krankenhaus genügend Fallzahlen für hoch entwickelte Spezialitäten hergibt. Wenn überhaupt, ist ein einhäusiges Krankenhaus im Nordschwarzwald frühestens in 15 bis 20 Jahren machbar, wobei die Grundsatzentscheidung dafür wesentlich früher fallen muss, damit die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen aufgebaut werden können.
Nach der Veranstaltung in Altensteig, sind verschiedene Personen auf mich zugekommen, die sich daran interessiert gezeigt haben, das Thema weiter voranzubringen. Vermutlich wird es deswegen nach der Bundestagswahl im Oktober zu einer weiteren Veranstaltung kommen, wo es dann schwerpunktmäßig um Verbesserungsvorschläge und die zukünftige Gestaltung der Krankenhäuser gehen wird.
Karl Braun, Haiterbach
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